Die Judo-Prinzipien von Jigoro Kano
Tori heißt der Partner, der eine Technik ausführt und Uke heißt der Partner, der die Technik an sich ausführen lässt. Diese Rollen werden ständig getauscht, so dass in jedem Training jeder abwechselnd Tori und Uke ist. Beide sind aufeinander angewiesen und füreinander verantwortlich. Ohne die aktive Mithilfe unseres Partners und ohne eigene Rücksichtnahme für Uke ist Judo nicht zu lernen! Deshalb bitten wir unseren Partner mit einer höflichen Verbeugung („Rei“) mit uns zu üben und bedanken uns anschließend ebenso. Höflichkeit und Respekt sind also wichtige Voraussetzungen für unsere Sportart und heben sie dadurch von allen anderen ab!
Der Begründer des Judo, Jigoro Kano, formulierte dies in seinem moralischen Prinzip des Judo „Ji-ta-kyoei“, was man mit „Gegenseitiges Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Wohlergehen“ übersetzen kann. ln dem Begriff „Judo“ steht dafür das Schriftzeichen 道 Do (= Weg, Prinzip, Kunst).
Das Zeichen 柔 Ju (= sanft, nachgebend, geschmeidig) steht für das technische Prinzip des Judo — „Sei-ryoku-zen-yo“, frei übersetzt mit „Bester Einsatz von Geist und Körper“ oder auch oft umschrieben mit „Siegen durch Nachgeben“. Es geht im Judo also nicht darum, den Partner mit reiner Körperkraft zu bezwingen, sondern vielmehr darum, dessen eigene Kraft und Bewegung für die eigene Technik zu nutzen.